Tierärztliche Praxis für Pferde
Black

Affenhaus im Krefelder Zoo brennt nieder, mehr als 30 Tiere sterben in den Flammen

In der Neujahrsnacht ist im Krefelder Zoo das Affenhaus niedergebrannt. Bei dem Brand kamen mehr als 30 Tiere, darunter mehrere Menschenaffen ums Leben. Wie durch ein Wunder überlebten zwei Schimpansen den Brand. Die mutmaßliche Brandursache waren Himmelslaternen die, obwohl seit 2009 verboten, im Krefelder Stadtgebiet gestartet wurden und dann im Krefelder Zoo niedergingen.

Diese schreckliche Tragödie bringt mich dazu eine persönliche Stellungnahme zu den alljährlich stattfindenden Silvesterfeuerwerken zu veröffentlichen.

Die öffentliche Diskussion hat in den letzten Wochen des Jahres gezeigt, dass private Feuerwerke, wie an Silvester in der Bevölkerung diskutiert werden und bei einem Großteil der Menschen umstritten sind. An verschiedenen Plätzen in diversen deutschen Großstädten gibt es nicht erst seit diesem Jahr Feuerwerksfreie Zonen, um Menschen vor Verletzungen und Bränden zu schützen. Jetzt fordert auch der Deutsche Tierschutzbund Feuerwerk-Verbote in der Nähe von Orten, an denen viele Tiere leben wie z.B. Zoos, Tierheime etc.

Diese Forderung nach einem Feuerwerks-Verbot geht m.E. nicht weit genug.

Nicht nur in Zoos oder Tierheimen leben Tiere, die aufgrund von Böllern, Knallern und Raketen enormen Belastungen ausgesetzt sind. Belastungen, die die Psyche von Hunden, Katzen, Pferden und auch wildlebende Tierarten derart in Mitleidenschaft ziehen, dass mitunter auch körperliche Probleme, wie stressbedingte Koliken, Verletzungen oder auch Herz-Kreislauf-Probleme entstehen können.

Eine extreme Auswirkung sind natürlich brandbedingte Todesfälle aufgrund von Funkenflug oder wie in diesem Fall durch Himmelslaternen im Krefelder Zoo, die potentiell bei jedem Feuerwerk entstehen können und nicht nur Zoos oder Tierheime bedrohen, sondern jedes Privathaus, jeden Stall, Reithalle, Strohlager......

Alleine nur in Berlin war die Feuerwehr in der letzten Nacht 1523 Mal im Einsatz, davon wurde sie 617 Mal zu Bränden gerufen.

Unfallchirurgen waren im Dauereinsatz, mehrer Finger mussten amputiert werden und eine Hand sei durch einen Böller komplett pulverisiert worden berichtet eine Sprecherin des Unfallklinikums Berlin.

Nicht nur, dass ein privates Silvesterfeuerwerk grundsätzlich schon ein potentielles Risiko von Verletzungen und Bränden beinhaltet, ist bei vielen Anwendern von Feuerwerkskörpern in der Silvesternacht auch Alkohol mit im Spiel, was das Risiko von unsachgemäßem Gebrauch exponentiell vergrößert.

Ich bin ein großer Fan von professionellen, von gelernten Pyrotechnikern veranstalteten Feuerwerken, an Orten wo das Risiko für Mensch und Tier einschätzbar und gering ist, aber bin persönlich von der Knallerei um und an Silvester genervt und finde es nur laut und anstrengend für Mensch und Tier.

Dieser Artikel soll als Denkanstoß dienen, ob man selbst ein Feuerwerk braucht, ob es sein muss sich selbst und anderen diesem Risiko auszusetzen. Vielleicht entscheidet sich der ein oder andere in Zukunft gegen sein privates Feuerwerk am Silvesterabend. Vielleicht muss aber auch die Politik in Zukunft darüber nachdenken und diskutieren, ob es größere Feuerwerks-Verbotszonen geben wird oder ein generelles Feuerwerksverbot Sinn macht. Eine Einschränkung des unkontrollierten "Knallens" Tage vor Silvester bis Stunden und teilweise Tage nach Silvester würde m.E. in jedem Fall Sinn machen.

Eine Beschränkung der Lärmbelastung auf den Jahreswechsel bis z.B. eine Stunde nach 0.00 Uhr würde vielen Tieren den Stress auf ein Minimum reduzieren.

Einen Lichtblick bzw. Ausblick auf die Zukunft konnte man übrigens in Singapur bestaunen, wo ein Himmelslichtspektakel komplett ohne Feuerwerk, sondern mit illuminierten Drohnen stattfand.

(Quelle: tagesschau.de)